Omas Osterbrot
Omas Osterbrot war größer als die heuer gebackenen auf dem Foto, aber die Form war die gleiche: ein einfacher, runder Laib, im Gegensatz zum Weihnachtsstriezel, einem kunstvoll geflochtenen Zopf. Der Teig ist ein Hefeteig nach Grundrezept, aber angereichert mit reichlich gehackten Mandeln und Rosinen nach Geschmack. Ich verwende Dinkel-Spätzlemehl, eventuell mit einem kleinen Anteil Vollkornmehl – nicht auffällig viel, weil einige Männer im Familien- und Freundeskreis sonst streiken. Oma nahm griffiges Weizenmehl. Mandeln und Rosinen werden erst nach dem Aufgehen eingearbeitet. Dann wird der runde Laib geformt, der auf dem Blech noch einmal rasten und aufgehen darf. Bevor das Osterbrot ins Rohr kommt, wird es mit einem scharfen Messer kreuzförmig eingeschnitten. Meine Großmutter erkannte am Ton, ob der Hefelaib gut durchgebacken war: er muss charakteristisch hohl und dumpf klingen, wenn man auf die Unterseite klopft. Und natürlich segnete Oma den Laib vor dem Anschneiden, indem sie mit dem Daumen ein doppeltes Kreuz auf die Unterseite zeichnete. In anderen Familien wurde das Osterbrot zur Speisenweihe in die Kirche gebracht, aber meine Großmutter war keine eifrige Kirchgängerin. Nur das kleine Ritual des Kreuzzeichens, auch beim Anschneiden jedes anderen Brotes, bezeugte Dankbarkeit und Wertschätzung für ein Grundnahrungsmittel. Die kargen Kriegs- und Nachkriegsjahre waren noch nicht vergessen und es wäre uns Kindern nie eingefallen, ein Stück Brot wegzuwerfen. Hart gewordene Reste wurden zu Brotsuppe oder Brotbröseln verarbeitet. Das Osterbrot hatte und hat keine Chance, alt und hart zu werden. Es wird vorher aufgegessen. Schließlich schmeckt ein selbst gebackener Hefekuchen unvergleichlich besser als die meist viel zu weichen, schwammigen Zöpfe aus der Supermarkt-Bäckerei.
Du hast hier WUNDER-volle Rezepte. Danke dafür.
Bei einigen möchte ich einfach nur zugreifen.
Ja, das Osterbrot, wir haben es so gern.
Vor ein paar Tagen hat mich Lieblingstochter gefragt,
ob ich es wieder mache. Na, und ob. Ich liebe es und …
ich liebe es den Germteig zu machen.
Am letzten we habe ich zwei kleine Kärtner Reindlinge gebachen.
Einen mit klassischer Nussfüllung und den anderen mit fein geriebenen Äpfeln. Wunderbar!
Ich lasse dir Herzensgrüße und segen da!
M.M.
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Ich mag den Germteig. Hefegebäck ist nicht so süß wie viele andere Kuchen und so vielseitig verwendbar. Als Kind waren meine Lieblingsgerichte Buchteln mit Vanillesoße und Hefeknödel gefüllt mit Heidelbeeren.
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Oh köstlich. Bei uns im Salzkammergut, wo ich geboren und aufgewachsen bin, isst man Buchteln zur Erfäpfelsuppe. Ein Festtagsschmaus sag ich dir. Danke für deine Antwort und Segen mit Herzensgrüßen. M.M.
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Danke, dass Du mir folgst. Das Osterbrot sieht wirklich köstlich aus! Elisa
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Ich hab es heuer auch wieder gebacken und einige Osterbrote an gute Freunde verschenkt. Das gehört einfach zu Ostern!
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Ich bin leider nicht gut im Brotbacken. Kuchen und Gebäck ja, aber sobald Hefe ins Spiel kommt… Schade. Lieben Gruss, Elisa
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Probiere es doch einfach mal wieder. Es ist wirklich ganz einfach, wenn die Hefe frisch ist und lauwarme Zutaten verwendet werden. Und der Teig braucht Zeit zum Gehen und darf dabei keinen Zug bekommen. Ich stelle ihn dazu in den Backofen, den ich vorher auf 50 Grad aufheize und ausschalte, bevor der Teig rein kommt.
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Danke vielmals für die Tipps, dann werde ich es bestimmt wieder einmal versuchen. Nach unserem Umzug im Herbst bekomme ich auch einen ganz tollen neuen Backofen! Lieben Gruss, Elisa
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