Mein wilder Rambler und andere wilde Rosen
Mitte Juni ist die Zeit meines wilden Ramblers: Terrasse und Balkon sind ein Blütenmeer und der zarte Duft von Pauls Himalayan Musk erfüllt die Luft, eine Züchtung von 1906, die noch viel Wildrosen-Charakter hat und dazu eine wahrhaft wilde Wuchskraft. Lange vor meiner Gartenzeit hatte ich einen begeisterten Artikel über diese Rose gelesen. Als ich sie in einer Gärtnerei entdeckte, habe ich sie kurzentschlossen mitgenommen. Am Haus war damals noch viel Platz für eine Kletterrose. Freilich ahnte ich noch nicht, wie viel Platz dieser Rambler braucht: die Rose wächst seit neun Jahren am Haus und hat längst zwei Etagen erobert, die längsten Triebe sind mehr als zehn Meter lang! Der Rambler hat kleine Blüten, blüht nur einmal im Frühjahr und leider nur kurz, aber mit einer überwältigenden Fülle. Ich liebe diese Rose! Obwohl ihr heuer der Regen und seit letztem Jahr auch der Mehltau zusetzen, blüht sie mir verschwenderischer Kraft. –
Als ich den Garten übernahm, gab es nur eine Wildrose am Zaun. Da ich Wildrosen mag und damals gern mit kleinen Hagebutten experimentierte – süßsauer oder in Alkohol eingelegt eine feine Zutat zu Wildgerichten – wollte ich weitere Sorten im Garten ansiedeln: ich sammelte bei Spaziergängen Hagebutten und streute sie entlang des Zauns aus. Inzwischen sind mehrere Wildrosen zu stattlichen Büschen herangewachsen, Varianten von Hundsrose (Rosa canina) und eine vielblütige Rose (Rosa multiflora). Eine Hechtrose (Rosa glauca) und eine kleine Zuchtform der Rosa multiflora wurden dazu gekauft. Letztere blüht den ganzen Sommer, die übrigen Wildrosen sind bereits weitgehend verblüht. Dafür beginnt jetzt die Zeit der Zuchtrosen, die ich demnächst vorstelle. 18. 6. 2018