
In höheren Lagen des Allgäus blüht noch der Löwenzahn, oft aber schon ziemlich zerrupft (Taraxacum sp., laut Flora Germanica gibt es so viele Sectionen, Arten und Kleinarten, dass ich keine genaue Bestimmung mehr wage). Der ständige Regen mit nur wenigen Sonnenstunden hat auch den Pusteblumen zugesetzt, nur gelegentlich stehen noch Prachtexemplare.


Üppige Löwenzahnwiesen sind zwar ein Zeichen für intensive Bewirtschaftung, aber schön sind sie doch. Und die Landwirte brauchen das Viehfutter und wir freuen uns über den würzigen Löwenzahn-Honig.


Heuer ist es allerdings oft schwierig zu mähen, weil nach dem ständigen Regen die Wiesen zu nass zum Befahren und zum Teil auch niedergeschlagen sind.


Zum Glück gibt es hier am Alpenrand auch zahlreiche extensiv genutzte Wiesen, Weiden und Streuwiesen mit großer Artenvielfalt wie den rosaroten Tupfen der Roten Lichtnelke (Silene dioica) und der Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi) -mehr im nächsten Beitrag.


Inzwischen wird das Gelb des Löwenzahns vom Gelb der Hahnenfuß-Wiesen abgelöst. An feuchten Stellen findet sich auch ein weißer Hahnenfuß, hier der Eisenhutblättrige H. (Ranunculus aconitifolius).

Vorherrschend ist der Scharfe Hahnenfuß (Ranunculus acris), aber in einer Wiese sind mir intensiv leuchtende Flecken mit einem nur halb so hohen Hahnenfuß aufgefallen. Alle Merkmale wie gefurchter Stängel, grundständige Blätter mit gestielten Abschnitten weisen auf den Kriechenden Hahnenfuß (Ranunculus repens), den ich sonst allerdings größer und kräftiger kenne.

Offenbar bedingt der eher magere, feuchte Untergrund den kleinen Wuchs. Stattlich ist dagegen der Wollige Hahnenfuß am Waldrand – ohne Foto, es regnete mal wieder. 24. 05. 2023
