Eigentlich sollte der im Spätsommer gesetzte Spinat ebenso wie ein Feldsalat für eine späte Ernte im Herbst sorgen. Aber beides wollte nicht mehr wachsen. Dafür gab es jetzt im April einen Wachstumsschub, zumindest bei einigen Pflanzen. Für ein ganzes Spinatgericht reichte die Ernte nicht, aber immerhin als Zutat für einen Wild-Spinat. Schließlich wachsen auch Bärlauch und Löwenzahn schon kräftig im Garten. Und Winterheckenzwiebel und Luftzwiebel aus dem Hochbeet sorgen für würzigen Zwiebellauch. Dazu Kartoffelstampf – den mache ich immer in großen Mengen und friere ihn portionsweise ein – und ein Spiegelei: fertig ist ein köstliches und schnelles Frühlingsgericht.
Zutaten für den Wild-Spinat:
Spinatblätter, frische Löwenzahn- und Bärlauch-Blätter, Zwiebellauch. Wenn vorhanden auch weitere Wildgemüse oder Wildkräuter wie Brennnessel, Melde oder Guter Heinrich. Für Farbtupfer sorgen ein paar Löwenzahn-Blüten. Mengenverhältnisse je nach Vorhandensein und Geschmack, je mehr Wildpflanzen, desto kräftiger und herber wird das Gemüse. Öl, Kräutersalz, evtl. Sonnenblumenkerne, Zitronensaft oder Sahne.
Alle Gemüse und Kräuter waschen und grob schneiden. Im Topf etwas Öl erhitzen – ich nehme Distelöl oder Olivenöl – nach Belieben eine Handvoll Sonnenblumenkerne leicht anrösten, das Grünzeug dazu werfen und ohne weitere Wasserzugabe zusammenfallen lassen. Bei sanfter Hitze kurz dünsten. Zum Schluss die grob zerteilten Löwenzahn-Blüten dazu geben. Mit Kräutersalz und eventuell ein paar Tropfen Zitronensaft oder Sahne abschmecken. Fertig.
Meine Rezepte sind in der Regel Grundrezepte, die nach Belieben abgewandelt werden können, z.B. mit anderen Nüssen oder Gewürzen. Der Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt – nur durch den eigenen bzw. den Geschmack der Mit-Esser.