Lieblingsrezepte: Wilder Spinat

DSC05862

Eigentlich sollte der im Spätsommer gesetzte Spinat ebenso wie ein Feldsalat für eine späte Ernte im Herbst sorgen. Aber beides wollte nicht mehr wachsen. Dafür gab es jetzt im April einen Wachstumsschub, zumindest bei einigen Pflanzen. Für ein ganzes Spinatgericht reichte die Ernte nicht, aber immerhin als Zutat für einen Wild-Spinat. Schließlich wachsen auch Bärlauch und Löwenzahn schon kräftig im Garten. Und Winterheckenzwiebel und Luftzwiebel aus dem Hochbeet sorgen für würzigen Zwiebellauch. Dazu Kartoffelstampf – den mache ich immer in großen Mengen und friere ihn portionsweise ein – und ein Spiegelei: fertig ist ein köstliches und schnelles Frühlingsgericht.

Zutaten für den Wild-Spinat:
Spinatblätter, frische Löwenzahn- und Bärlauch-Blätter, Zwiebellauch. Wenn vorhanden auch weitere Wildgemüse oder Wildkräuter wie Brennnessel, Melde oder Guter Heinrich. Für Farbtupfer sorgen ein paar Löwenzahn-Blüten. Mengenverhältnisse je nach Vorhandensein und Geschmack, je mehr Wildpflanzen, desto kräftiger und herber wird das Gemüse. Öl, Kräutersalz, evtl. Sonnenblumenkerne, Zitronensaft oder Sahne.

Alle Gemüse und Kräuter waschen und grob schneiden. Im Topf etwas Öl erhitzen – ich nehme Distelöl oder Olivenöl – nach Belieben eine Handvoll Sonnenblumenkerne leicht anrösten, das Grünzeug dazu werfen und ohne weitere Wasserzugabe zusammenfallen lassen. Bei sanfter Hitze kurz dünsten. Zum Schluss die grob zerteilten Löwenzahn-Blüten dazu geben. Mit Kräutersalz und eventuell ein paar Tropfen Zitronensaft oder Sahne abschmecken. Fertig.
Meine Rezepte sind in der Regel Grundrezepte, die nach Belieben abgewandelt werden können, z.B. mit anderen Nüssen oder Gewürzen. Der Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt – nur durch den eigenen bzw. den Geschmack der Mit-Esser.

DSC05766

Garten am Alpenrand: Erntezeit

DSC01895

„Was wächst denn da am Rosenbogen mit leuchtend roten Blüten und sattgrünen Blättern?“ Eine Freundin staunte über die ihr unbekannte Kletterpflanze. Des Rätsels Lösung: die altbekannten Stangenbohnen. Feuerbohnen und Blauhilde bilden mit roten und violetten Blüten und grünen und blauen Bohnen einen hübschen Kontrast.

DSC01773Jetzt kann täglich geerntet werden: Nach Radieschen, Mairübchen und ersten Kohlrabi werden seit einigen Tagen die Stangenbohnen reif. Und ich verbringe die Sonnentage im Garten, wenn ich nicht gerade mit dem Hund auf schattigen Waldwegen und auf luftigen Bergen unterwegs bin. Da bleibt wenig Zeit für die Schreibarbeit, auch wenn es viel zu berichten gibt: die Kletterzucchini zeigt täglich frische Blüten und fast über Nacht werden die Zucchini erntereif. Und an den Tomatenpflanzen zeigen sich erste rote Früchte. Die Pflanzen sind allerdings ausgesprochene Säufer und müssen bei der herrschenden Hitze mindestens zweimal am Tag ausgiebig gegossen werden. Zum Glück hat es hier am Alpenrand immer wieder und teilweise auch ausgiebig geregnet.

DSC01785Bei Johannisbeeren und Himbeeren gibt es Ausfälle durch Regen (!) und durch Hitze, trotzdem wandern mehr Früchte ins Leckermaul und in den Topf als in anderen Jahren. Und heute habe ich meinen Lieblings-Johannisbeer-Kuchen mit Baiser gebacken – köstlich!

DSC01897Auch das erste Fallobst unter dem Jakob-Fischer-Apfelbaum hat in Form eines Apfelkuchens schon gut geschmeckt. Ausgefallen ist dagegen die Spinaternte: die zarten Spinatblätter (Sorte Nores) haben bereits im Hochbeet Liebhaber gefunden und sind total zerfressen. Enttäuscht haben auch die später gesäten Radieschen. Obwohl ich Sorten ausprobiert habe, die sich für die Sommer-Aussaat eignen sollen, gab es nur viel Blattwerk und einige verholzte Radieschen. Schade. Ich bin immer noch auf der Suche nach einer brauchbaren Sommer-Sorte. Für die frühe Aussaat hat sich Saxa 2 bewährt. Auch die Mairübchen White Ball waren wieder schmackhaft und zart. Bei der Paprika warte ich noch auf erste Blüten. Eigentlich sollte ihr die Hitze gefallen, aber die Pflanzen lassen sich Zeit. Macht nichts, jetzt beginnt erst mal die Tomatenzeit. 3. 8. 2018