Garten am Alpenrand: Letzte Tomaten

 

Im Garten geht die Tomatenernte zu Ende. Es reicht nur noch jeden zweiten Tag für ein Tomatenbrot zum Frühstück. Aber noch kaufe ich keine Tomaten dazu, denn gegen das köstliche Aroma meiner alten Sorten schmeckt jede Tomate aus dem Supermarkt langweilig. Meine bereits bewährten Lieblingssorten zum Rohessen sind die Datteltomaten Rote Dattelwein und Donatella. Beide sind ausgesprochen süß und verfügen über genügend Säure, um den Geschmack abzurunden. Rote Dattelwein ist richtig knackig, Donatella mit geringfügig weicherer Schale.

 

Eine gute Ergänzung ist Baselbieter Roeteli mit etwas größeren und weicheren Früchten, nicht so süß, aber auch mit gutem Aroma. Mein Favorit bei den Fleischtomaten, die Schlesische Himbeere, war diesmal schon ausverkauft, dafür habe ich ein Austria Ochsenherz probiert. Gut, mit malerisch schönen, großen Früchten, sehr fleischig, aber leider trug die Pflanze nur zwei Früchte, diese Ernte fiel also mager aus. Auch eine weitere Naschtomate, die Rote Murmel habe ich heuer nicht bekommen und stattdessen eine Johannisbeer Orange ausprobiert. Die winzigen Tomaten sehen lustig aus, sind aber wirklich sehr klein und da die Schale hart ist, hält sich der Genuss in Grenzen. Alle Tomaten wachsen im Freiland, die meisten regengeschützt an der Hauswand. In Kempten im Allgäu gibt es einen Gärtner, der auf Bio-Kräuter und alte Tomatensorten spezialisiert ist, dort finde ich immer wieder etwas Neues. 08. 10. 2019

 

   

Garten am Alpenrand: nach dem ersten Frost

 

Die Zucchiniblätter haben unter dem ersten Frost gelitten. Minus ein Grad zeigte das Thermometer vor zwei oder drei Tagen am Morgen. Trotzdem verwöhnen uns die Pflanzen immer noch mit frischen Zucchini, ebenso wie Stangenbohnen und Tomaten.

 

Besonders die Johannisbeer-Tomate „Rote Murmel“ ist hart im Nehmen. Zugleich beginnt zwei Wochen früher als üblich die Apfelernte. Und die Rosen und eine Phlox-Staude zeigen unbeeindruckt von frostigen Nachttemperaturen noch eine schöne Herbstblüte. 30. 9. 2018

 

 

Garten am Alpenrand: Tomatenernte

 

Die Tomatenernte ist in vollem Gang: so oft ich in den Garten komme, wandert eine Handvoll der kleineren Naschtomaten-Sorten direkt in den Mund – es gibt nichts Besseres! Auch die Schwarzwälder Erdbeere, eine große Fleischtomate, ist in den letzten Tagen rot geworden. Der Geschmack ist allerdings etwas enttäuschend, aber ich bin von den kleineren ausgesprochen aromatischen Sorten sehr verwöhnt. Für Suppen und Soßen ist die saftige und dünnschalige Schwarzwälder Erdbeere gut zu gebrauchen. Gestern habe ich eine Zucchini-Tomatencreme-Suppe gemacht – auch bei den Zucchini kann ich täglich ernten – und habe das Süppchen genossen. Meine Lieblingssorten, die Datteltomate Donatella und die Fleischtomate Schlesische Himbeere hatte ich heuer nicht mehr bekommen, ich war beim Einkauf offenbar zu spät dran. Aber es hat sich gelohnt, ein paar neue Sorten auszuprobieren. Genauer gesagt sind es alte Sorten. Ein Gärtner in Kempten hat sich auf Tomaten und Kräuter spezialisiert.

 

Als ausgesprochen aromatisch, recht süß mit gut ausgewogener  Säure erweist sich die Kirschtomate Vessenij Mieurinskij. Nur die Schale ist etwas hart. Viel Süße entwickelt auch die Kirsch- (oder Johannisbeer-)Tomate Humboltii, allerdings nur, wenn sie voll ausgereift ist. Sie ist angenehm dünnschalig. Eine knackige Datteltomate ist die Rote Dattelwein. Noch nicht probieren konnte ich das Baselbieter Röteli, die große Datteltomate lässt sich mit dem Erröten noch Zeit. Als Naschtomate habe ich seit Jahren auch die Rote Murmel im Garten, eine aromatisch-süße Johannisbeer-Tomate, die etwas milder im Geschmack ist als die oben genannten Sorten. Es ist eine ausgesprochen robuste, reich tragende Sorte, die auch im Regen stehen kann. Letztes Jahr habe ich den Fehler gemacht, sie ins Hochbeet zu setzen: Eine Pflanze hat das ganze Hochbeet ausgefüllt, nur die Kletterzucchini konnte sich in einer Ecke gegen die Tomate durchsetzen. Die Rote Murmel säht  sich auch kräftig selbst aus, die beiden zugekauften Pflanzen sind allerdings schneller und kräftiger gewachsen, sie brachten einen Vorsprung aus dem Gärtnerei-Gewächshaus mit. Ich bin nicht sicher, ob die Freiland-Sämlinge in weniger heißen Jahren auch gut tragen würden. Meine Tomaten stehen alle im Freiland, zum Teil regengeschützt unter dem vorkragenden Dach oder Balkon. Der warme Sommer hat die Tomatenernte begünstigt, allerdings hatten die durstigen Pflanzen meine Regenwasservorräte – vier Tonnen mit insgesamt 1000 Litern – bis Mitte August aufgebraucht. Jetzt sind zumindest zwei Tonnen wieder aufgefüllt, es darf nochmal warm werden. 3. 9. 2018

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Garten am Alpenrand: Erntezeit

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„Was wächst denn da am Rosenbogen mit leuchtend roten Blüten und sattgrünen Blättern?“ Eine Freundin staunte über die ihr unbekannte Kletterpflanze. Des Rätsels Lösung: die altbekannten Stangenbohnen. Feuerbohnen und Blauhilde bilden mit roten und violetten Blüten und grünen und blauen Bohnen einen hübschen Kontrast.

DSC01773Jetzt kann täglich geerntet werden: Nach Radieschen, Mairübchen und ersten Kohlrabi werden seit einigen Tagen die Stangenbohnen reif. Und ich verbringe die Sonnentage im Garten, wenn ich nicht gerade mit dem Hund auf schattigen Waldwegen und auf luftigen Bergen unterwegs bin. Da bleibt wenig Zeit für die Schreibarbeit, auch wenn es viel zu berichten gibt: die Kletterzucchini zeigt täglich frische Blüten und fast über Nacht werden die Zucchini erntereif. Und an den Tomatenpflanzen zeigen sich erste rote Früchte. Die Pflanzen sind allerdings ausgesprochene Säufer und müssen bei der herrschenden Hitze mindestens zweimal am Tag ausgiebig gegossen werden. Zum Glück hat es hier am Alpenrand immer wieder und teilweise auch ausgiebig geregnet.

DSC01785Bei Johannisbeeren und Himbeeren gibt es Ausfälle durch Regen (!) und durch Hitze, trotzdem wandern mehr Früchte ins Leckermaul und in den Topf als in anderen Jahren. Und heute habe ich meinen Lieblings-Johannisbeer-Kuchen mit Baiser gebacken – köstlich!

DSC01897Auch das erste Fallobst unter dem Jakob-Fischer-Apfelbaum hat in Form eines Apfelkuchens schon gut geschmeckt. Ausgefallen ist dagegen die Spinaternte: die zarten Spinatblätter (Sorte Nores) haben bereits im Hochbeet Liebhaber gefunden und sind total zerfressen. Enttäuscht haben auch die später gesäten Radieschen. Obwohl ich Sorten ausprobiert habe, die sich für die Sommer-Aussaat eignen sollen, gab es nur viel Blattwerk und einige verholzte Radieschen. Schade. Ich bin immer noch auf der Suche nach einer brauchbaren Sommer-Sorte. Für die frühe Aussaat hat sich Saxa 2 bewährt. Auch die Mairübchen White Ball waren wieder schmackhaft und zart. Bei der Paprika warte ich noch auf erste Blüten. Eigentlich sollte ihr die Hitze gefallen, aber die Pflanzen lassen sich Zeit. Macht nichts, jetzt beginnt erst mal die Tomatenzeit. 3. 8. 2018