Wandern und Schauen im Lebensraum des Apollo-Falters

 

Hilfe für den Apollo-Falter

Um den Lebensraum des Apollo-Falters kümmert sich der Landschaftspflegeverband Oberallgäu-Kempten. Bei einer Wanderung im Gunzesrieder Tal wurde das Projekt vorgestellt. Die Nagelfluhkette zählt zu den letzten Lebensräumen des selten gewordenen Schmetterlings. Nagelfluh, auch „Herrgottsbeton“ genannt, ist ein Molasse-Gestein, das aus Flußkieseln zusammengebacken und im Zuge der Alpenfaltung angehoben wurde. Es bildet den Untergrund für eine besonders reichhaltige Alpenflora, die bei Wanderungen im Naturpark Nagelfluhkette zu finden ist. Zur Zeit blühen heimische Orchideen wie die Fuchs-Fingerwurz (Dactylorhiza fuchsii, früher geflecktes Knabenkraut), die weiße Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) und das rote Waldvögelein (Cephalanthera rubra). Unser Ziel war eine steile, felsdurchsetzte Südwand. Nachdem die Beweidung durch Alpvieh wegen der Steilheit aufgegeben wurde, machten sich Bäume, Sträucher und vor allem der mächtige Adlerfarn breit.

 

Die Raupen des Roten Apollos ernähren sich ausschließlich vom weißen Mauerpfeffer (Sedum album), der auf warmem Gestein wachsen muss, also viel Sonne braucht. Um dem Apollo-Falter mehr Lebensraum zu sichern, müssen Bäume, Sträucher und Adlerfarn durch Schwenden und Mähen zurückgedrängt werden – eine im Steilhang äußerst mühsame Arbeit, die nicht nur dem seltenen Falter, sondern auch zahlreichen zarten Pflanzen zu Gute kommt, die unter dem dichten Farn keine Chance haben. Der Schmetterling ließ sich diesmal nicht blicken, aber wir freuten uns über artenreiche Blumenwiesen im flacheren Bereich mit Margeriten, Klappertopf und Herbstzeitlose, die nach der Blüte im Herbst jetzt Früchte gebildet hat. An freien Stellen im Steilhang ließ sich eine Blütenpracht mit Sonnenröschen, Bergklee, Wundklee, Alpenkreuzblume, Thymian und vielen anderen Bergbewohnern entdecken. 

 

Autor: annamariebirken

Journalistin und Autorin. Bücher: Dackelblick und Ringelschwanz - Erlebnisse mit Hunden, Schlüsselkind - Eine Kindheit in den 50er Jahren, Luxi soll Leben retten - Ein Welpe auf dem Weg zum Rettungshund (mit Co-Autorin Viktoria Wagensommer)

3 Kommentare zu „Wandern und Schauen im Lebensraum des Apollo-Falters“

  1. Das hört sich gut an das Projekt. Tja, manchmal fehlt was, wenn Mensch oder Tier nicht eingreifen. Ich glaube, der Klappertopf, den ich nicht kenne, solle eine gute Hummelpflanze sein. Kann das sein? Hast du schon Hummeln dran gesehen? Immer schön, solche artenreichen Wiesen zu sehen! Ich mag diese „Alpenblumen“ sehr gerne, wenn ich das mal so allumfassend sagen darf.

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