Wandern und Schauen: Letzte Blüten

Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheuchzeri)

Scheuchzers Glockenblume (Campanula Scheuchzeri) gehört zu meinen Lieblingen mit ihren großen, leuchtend blauvioletten Blüten. Nach dem Überfluss des Sommers freue ich mich über die letzten unvermuteten Farbtupfer auf gut 2000 Meter Höhe im Tiroler Inntal. Spannend finde ich vor allem Arten, die in den heimischen Allgäuer Bergen gar nicht oder sehr selten vorkommen, wie das Weißliche Habichtskraut oder Endivien-Habichtskraut (Schlagintweitia = Hieracium intybaceum), das auf Silikat wächst.

Weißliches Habichtskraut (Schlagintweitia = Hieracium intybaceum)
Alpen-Margerite (Leucantemopsis alpina)

Immer wieder hübsch ist die kleine Alpen-Margerite mit dem lustigen lateinischen Namen Leucantemopsis alpina – ich muss unwillkürlich an einen alpinen Mops denken, auch wenn der Name damit natürlich nichts zu tun hat. Aber wir Hunde-Besitzer … Zwergschnauzer Airy war natürlich auch dabei.

Airy, Amerikanischer Zwerg-Schnauzer

Bei dem gelben Korbblütler dachte ich zunächst an den Rauen Löwenzahn (Leontodon hispidus), aber der liebt Kalkboden und damit stimmt der Standort nicht. Kann es das Schweizer Milchkraut (Leontodon helveticus) sein? Ein echter Herbstblüher und offenbar überall zuhause ist die Besenheide, Calluna vulgaris.

Besenheide (Calluna vulgaris)
Barbarakraut (Barbarea vulgaris)?

Das Barbarakraut (Barbarea vulgaris) kenne ich aus dem Küchengarten. Ist es mit dem Wegebau in die Höhe gekommen? Oder liege ich mit der Bestimmung ganz falsch? Immer wieder faszinierend finde ich es, wenn sich Pflanzen aus den kleinsten Felsritzen zwängen. Und die Landkartenflechte hat auch ihren Reiz. 16. 09. 2022

Wandern und Schauen: Highlights von den AHO-Exkursionen

Kohlröschen (Nigritella rhellicani)- Hybride

Es leuchtet schon von weitem: das ungewöhnliche Kohlröschen (Nigritella rhellicani) entpuppt sich als Hybride, wohl mit der Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea). Jedenfalls stehen beide „Eltern“ gleich in der Nähe.

Zwergorchis (Chamorchis alpina)

Auf windigen Graten fühlt sich die Zwergorchis (Chamorchis alpina) wohl, während Traunsteiners Fingerwurz (Dactylorhiza traunsteineri) Feuchtwiesen und Flachmoore bevorzugt.

Traunsteiners Fingerwurz (Dactylorhiza traunsteineri)

Die Orchideen stehen im Mittelpunkt bei den Exkursionen mit dem Arbeitskreis Heimische Orchideen, aber in der Regionalgruppe Allgäu schauen wir auf die gesamte Alpenflora. Zu entdecken sind letzte Frühlingsblüher wie die Alpen-Aurikel (Primula auricula) neben der ganzen Sommerpracht von Gelbem Enzian (Gentiana lutea), und Großköpfiger Gämswurz (Doronicum grandiflorum).

Alpen-Aurikel (Primula auricula)
Gelber Enzian (Gentiana lutea)
Großblütige Gämswurz (Doronicum grandiflorum)

An der Symbolblume der Berge, dem Edelweiß (Leontopodium alpinum) gehen fast alle Wanderer vorbei, so unscheinbar steht es am Wegrand.

Edelweiß (Leontopodium alpinum)
Trauben-Steinbrech (Saxifraga paniculata) + Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheuchzeri)

Und dann die wunderbaren Steingärten der Natur mit Trauben-Steinbrech (Saxifraga paniculata) und Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheuchzeri), Stengellosem Leimkraut (Silene acaulis) und Clusius-Enzian (Gentiana clusii) oder Alpen-Süssklee (Hedisarum hedisaroides) und Kopfigem Läusekraut (Pedicularis rostrato-capitata). Mehr davon demnächst.

Stängelloses Leimkraut (Silene acaulis) + Clusius-Enzian (Gentiana clusii)
Alpen-Süssklee (Hedisarus hedisaroides) + Kopfiges Läusekraut (Pedicularis rostrato-capitata)