Garten am Alpenrand: Frühlings-Explosion

 

Vor fünf Tagen hat es noch geschneit und die Kälteperiode hat die Entwicklung im Garten deutlich gebremst. Aber seit sich die Sonne durchsetzt, scheint die Natur regelrecht zu explodieren und jeden Tag blühen zwei, drei Arten mehr. Die niedrigen Wildtulpen (Tulipa tarda) haben als erste ihre Blüten geöffnet. Ein paar Tage später zeigen sich die Darwin-Hybrid-Tulpen in voller Pracht. Sie sind nach meiner Erfahrung robuster als andere Tulpen, die oft nur ein oder zwei Jahre lang blühen und dann verschwinden.

 

Eine aparte hellgelbe Blüte trägt den, wie ich finde, unpassenden Namen Hundszahnlilie. Den Kontrast in Blau bilden die Traubenhyazinthen, die wie die Blaukissen von Insekten umschwärmt werden, ebenso wie die Schlehe, die als erster Baum in Weiß erstrahlt. Die Birnbäume stehen auch schon in den Startlöchern.

 

Heute konnten wir zwei seltene fliegende Gäste beobachten, einen Trauermantel und einen Schwalbenschwanz, leider zu weit weg für die Kamera. Aufgefallen ist uns eine Wespe, die offenbar Schlehe und Bärlauch besonders liebt, obwohl letzterer noch nicht blüht. Der Zeichnung nach ist es wohl eine Feldwespe (Polistes gallicus) und Größe und lange Beine deuten auf Königinnen, nach meinem schlauen Insektenbuch die einzigen, die schon im zeitigen Frühjahr zu sehen sind.

 

Ein Käfer hat die kleinen Narzissen zum Fressen gern, etwa der rote Käfer auf dem Blatt der Hundszahnlilie, wohl ein Lilienhähnchen (Lilioceris lilii)? 19. 04. 2019

 

Garten am Alpenrand: Überall Frühling

Frühlingsblütenpracht

Jeden Tag sind neue Wunder zu entdecken: die fast schon sommerlich warmen Apriltage lockten die Frühlingsblüher nahezu gleichzeitig ans Licht. Der zarten Hundszahnlilie folgten die Tulpen, die robusten Darwin-Hybriden, die zuverlässig jedes Jahr wiederkommen, dann die zarten lilienblütigen Tulpen, dazwischen die leuchtenden Traubenhyazinthen und das tränende Herz. Unter den Obstbäumen ein Meer von hellgelben Schlüsselblumen (Primula eliator), die das Licht nutzen, bevor Apfelblüten und Blätter Schatten werfen. Und ein paar Tage später gesellt sich die goldgelbe Frühlings-Schlüsselblume (Primula veris) dazu. Besonders apart sind die rotblühenden Exemplare, die vereinzelt natürlich vorkommen. Es gibt aber auch eine sehr ähnliche Garten-Züchtung „Sunset Shade“, und ich weiß nicht, welche sich in meinen Garten verirrt hat. Egal, sie ist wunderschön.