Wandern und Schauen: Schnee-Farben

Berge in Blau und Rosa – bei solchen Sonnenuntergängen kommen mir die Bilder von Ernst Ludwig Kirchner in den Sinn. Die Natur zeigt uns fantastische Farben und Formen und große Künstler intensivieren sie und holen die Quintessenz heraus. Ich finde es immer faszinierend, wie Natur und Kunst ineinandergreifen und unser Sehen bereichern. Und der Schnee lässt uns die Winter-Farben noch intensiver wahrnehmen.

– Der Winter zeigt sich allerdings heuer launisch wie der April: kaum ist die Landschaft weiß, kommt wieder ein Wärme-Einbruch und die ganze Pracht schmilzt dahin. Weiter unten im Tal sind die Wiesen schon wieder grün.

Deshalb habe ich kürzlich den Neuschnee gleich noch frisch in der Nacht aufgenommen. 10. 02. 2023

Garten am Alpenrand: ein Wintermärchen

 

Und wieder gleicht der Garten einem Wintermärchen. Und es schneit weiter. Andere planen schon für Frühling und Sommer. Das würde mich nur frustrieren, denn hier dauert der Winter zwei bis vier Wochen länger als im Flachland. Früher waren solche Schneemengen normal, heute nach einigen schneearmen Wintern und den ungewöhnlich warmen März- und Apriltagen der letzten Jahre müssen auch wir uns wieder daran gewöhnen – an die Mühen, aber auch an die Schönheit dieses Naturschauspiels. Also genieße ich lieber die verwandelte Landschaft mit den weichen und bizarren Formen und Schwarz-Weiß-Kontrasten, die der Schnee schafft. Die Hochbeete verschwinden fast im Schnee, auch die Farben haben sich vorläufig verabschiedet, bis auf den roten Tupfer an der Wäscheleine. 3. 2. 2019