Wandern und Schauen: Herbst-Boten

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) kündet vom Ende des Sommers. Die aus der Zeit gefallene Pflanze, die im Herbst blüht und im Frühjahr Frucht trägt, enthält in allen Teilen das starke Gift Colchicin. Aber das gilt offenbar nicht für alle Lebewesen, wie eine angebissene Blüte zeigt.

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)

Herbstlich zeigt sich auch die Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), die ihre Samen dem Wind überlässt. Das hübsche Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) blüht noch weit in den Herbst hinein. Es gilt als invasiver Neophyt, der heimische Pflanzen verdrängt und deshalb stellenweise bekämpft wird. Aber für eine Eindämmung ist es längst zu spät.

Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera) mit Bestäuber
Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera) mit Bestäuber

Und der Neusiedler hat auch positive Seiten: als späte Bienenweide ist er beliebt bei Nektar- und Pollen sammelnden Bestäubern und bietet noch reiche Nahrung, wenn die Wiesen nebenan abgemäht sind.

Spitzwegerich (Platago lanceolata) mit Bläuling

Ein zarter Bläuling hat sich auf dem Spitzwegerich (Plantago lanceolata) niedergelassen.

Mittlerer Wegerich (Plantago media)
Mittlerer Wegerich (Plantago media), Blattrosette

Gleich daneben macht sich ein „Breitwegerich“ breit, der sich bei genauem Hinsehen als Mittlerer Wegerich (Plantago media) entpuppt, wie der lange Blütenstängel und die Blattansätze verraten. Und noch zwei passen gut zusammen: der schon herbstliche Wind und das Schilf (Phragmites australis). 28. 08. 2020

Schilf (Phragmites australis)
Schilf (Phragmites australis)

Wandern und Schauen: kühler Waldspaziergang mit Hund

 

Trotz Hitze drängt der Hund hinaus. Zum Glück gibt es kühle Waldspaziergänge in den Allgäuer Voralpen. Das Spiel von Licht und Schatten verwandelt auch einen altbekannten Weg immer aufs Neue. Dann leuchten helle Buchen zwischen dunklen Fichten.

 

Im Steilhang darf ein alter gefallener Baum liegenbleiben, ein Biotop für Pilze und Insekten. Und ein verwitternder Baumstumpf bietet dem Nachwuchs einen idealen Standort mit bester Nährstoffversorgung.

 

Der filigrane Rippenfarn streckt seine fertilen Blätter in die Höhe. Und an der Tollkirsche – Atropa belladonna – reifen die noch grünen Beeren. Gelbe Farbtupfer setzen das Waldspringkraut – Impatiens noli-tangere – und der Mauerlattich – Mycelis muralis.

 

Für einen Brunnen am Wegrand hat ein Mächeler (Allgäuer Ausdruck für einen erfindungsreichen Bastler) aus einem passenden Ast einen geschwungenen Zulauf geschnitzt. Und eine alte Badewanne hat noch nicht ausgedient: Das Vieh auf der angrenzenden Weide freut sich über die schattige Tränke.

 

Am Weidezaun hat sich eine Kratzdistel angesiedelt – Cirsium arvensis.

 

Airy hat sich zu einem Super-Foto-Hund entwickelt: wenn Frauchen zur Kamera greift, hält er geduldig still, auch wenn ihn vermutlich weder Aussicht noch Botanik interessieren.

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