Garten am Alpenrand: Überraschung

DSC05823

Nein, nicht der dringend nötige und sehnlichst erwartete Regen, der hoffentlich nicht schon wieder vorbei ist. Die Überraschung bietet das Terrassen-Beet: hier sollten elegante lilienblütige Tulpen in zarten Weiß-Rosa-Tönen stehen. Stattdessen Tulpen mit gefranstem Rand in kräftigem Gelb. Und dazwischen eine ebenfalls ungeplante Blüte in blassem Rot. Weder die eine noch die andere Blüte entspricht dem Bild der „Elegant Lady“ auf dem Etikett. Da muss wohl beim Sortieren etwas schiefgelaufen sein.

Die Überraschungsblüten sind auch reizvoll, aber mein geplantes Farbkonzept in diesem Beet hat leider nicht geklappt. Dafür ist der Fieberklee im Gartenteich wieder ganz besonders apart. Ich liebe diese filigranen Blüten. Eine Überraschung im Blumentopf sind die Lichtnelken, die sich selbst dort angesiedelt haben. Am üblichen Platz in einer wilden Gartenecke blühen sie noch nicht. Aber der Regen sorgt für einen Wachstumsschub. 02.05.2020

Garten am Alpenrand: Eisheilige Ade!

 

Aufatmen im Garten: die heuer wirklich eisigen Eisheiligen sind ohne größere Schäden vorbei gegangen. Das Tränende Herz hat Kälte und Schnee gut überstanden und steht immer noch in voller Pracht. Beim Polsterphlox mag ich die rosa-weiße Sorte besonders gern. Als erste Akelei hat eine niedrige, weiße Pflanze die Blüten geöffnet, die höheren Sorten lassen sich noch Zeit. Einige Apfelbäume blühen noch und allerletzte Tulpen.

 

Wunderschön zeigt sich wieder der Fieberklee im kleinen Gartenteich. Und dem Hopfen kann man beim Klettern zuschauen. Besonders lebendig präsentieren sich die wilden Gartenecken: da blühen Löwenzahn und Rote Lichtnelke um die Wette und der Günsel wählt im kühlen und feuchten Gartenteil dunkle Farbtöne, auch bei den Blättern.

 

 

Das Vergissmeinnicht überrascht mich alljährlich mit neuen Standorten, es wandert offenbar gern. Die Knoblauchrauke wuchert am Zaun und das Lungenkraut verzaubert mit bunten Blüten und Blättern. In den Hochbeeten tut sich noch fast nichts. Die Kälte hat die Entwicklung von Radieschen und Co. ausgebremst. 18.05.2019

 

Wandern und Schauen: Andromeda im Moos

 

Weiße Wolken tanzen über den Mooren – im Allgäu sagt man Moos, wie hier im Agathazeller Moos – das Wollgras wiegt sich im Wind. Neben dem einköpfigen, scheidigen Wollgras (Eriophorum vaginatum) steht vereinzelt auch das schmalblättrige (?) Wollgras mit mehreren überhängenden Büscheln. Direkt daneben blüht die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), deren Blätter im Gegensatz zur ähnlichen Heidelbeere einen blaugrünen Ton haben. Leicht zu erkennen ist die Rosmarinheide, die im Aussehen an Rosmarin erinnert und den hübschen Namen Andromeda polifolia trägt. Die kugelrunden Glöckchen sind schon am verblühen, während sich die winzige Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) noch mit ihren Blüten schmückt.

 

Der Fieberklee (Menyanthes trifoliata) steht gern im Wasser oder in feuchten Verlandungszonen. Der Name verrät, dass die Pflanze mit den kleeähnlichen Blättern in der Volksmedizin verwendet wurde. Eine altbekannte Heilpflanze ist auch der Baldrian, allerdings nicht der zierliche Sumpfbaldrian (Valeriana dioica), dessen Blütenstände die gleiche typische Form aufweisen wie die größeren Baldrianarten. Wer genau hinschaut, kann männliche und kleinere weibliche Blüten unterscheiden. Ein Spaziergang im Moos hat für mich immer eine beruhigende Wirkung, jetzt im Frühjahr mit den Weiß-, Grün- und Rosatönen und den vielen kleinen Entdeckungen am Wegrand. 16. 5. 2018