
Die ersten zarten, weißen Blüten habe ich schon Ende März auf Allgäuer Bergwiesen entdeckt, dann hat der Schnee vor Ostern alles wieder zugedeckt. Aber die Frühlingsblüher sind hart im Nehmen: ein paar Meter höher steht der Frühlings-Krokus (Crocus albiflorus oder Crocus vernus ssp. albiflorus) in voller Pracht, vorherrschend in Weiß, aber auch in Violett oder zart gestreift.


Ein frühes Veilchen (Viola hirta) bildet hellviolette Flecken am Rand eines Feldwegs. Und am Waldrand unter Büschen und Bäumen fühlen sich Schlüsselblume (Primula eliator) und Buschwindröschen (Anemone nemorosa) wohl. Letzteres gehört zu den Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae) wie die Sumpfdotterblume (Caltha palustris), die in einem feuchten Graben gerade das erste leuchtende Gelb zeigt.



Obwohl der März für Allgäuer Verhältnisse sehr warm war, fehlten Schnee und Regen, so dass erst der kühlere April die Natur richtig aufgeweckt hat, auf den Wiesen schießt das Grün und an warmen Flecken zeigt der Löwenzahn (Taraxacum officinale) sein kräftiges Gelb. Auf den Fettwiesen im Tal ist er innerhalb weniger Tage voll aufgeblüht, auf kargeren Bergwiesen macht er sich noch rar.



Auch die vierbeinigen Wiesen- und Waldbewohner sind aktiv, wie frische Maulwurfshügel zeigen. Für das große Loch und den Erdauswurf ist der Dachs verantwortlich, der sich offenbar nicht daran gestört hat, dass die Bauern den Feldweg erst im letzten Jahr neu befestigt haben.


Meine alte Dackeldame hätte das Loch sofort erkundet, aber Zwergschnauzer Airy ist nicht interessiert, so dass Frauchen in Ruhe fotografieren kann. 23. 04. 2022
