Garten am Alpenrand: Prächtige Lenzrose

Lenzrose (Helleborus orientalis Hybr.)

Sie blüht jedes Jahr üppiger und hebt nach jedem Schnee wieder die Köpfe: die prächtige Lenzrose (Helleborus orientalis Hybr.). Die zarten botanischen Krokusse gehen zur Neige, nur im hinteren Gartenteil, wo der Schnee gerade erst verschwunden ist, blühen noch einige Gruppen.

Krokus bot. (Crocus sp.)
Krokus (Crocus sp.)

Blausternchen (Scilla sibirica)

Die violetten Farben werden von den blauen Tupfern der Blausternchen (Scilla sibirica) und Blaukissen abgelöst. Die Kätzchen werden gerade gelb und schon von fleißigen Pollensammlerinnen besucht. Das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), das überall im Garten wild wächst, zeigt kaum seine Blättchen, da kommen auch schon die Blüten. Es stört mich nicht, denn es ist im zeitigen Frühjahr ein hübscher Bodendecker – und vor der Blüte ein Vitamin-C-Lieferant – und in wenigen Wochen wieder verschwunden.

Blühende Weiden-Kätzchen mit Pollen-Sammlerin
Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)

Im Hochbeet ist die Erde stark zusammengesackt und muss aufgefüllt werden. Dort hatte sich der Feldsalat im letzten Jahr kräftig selbst ausgesät und unter dem Schnee überwintert. Mal sehen, ob daraus ein „Frühlingssalat“ wird. 02. 04. 2021

Feldsalat, Selbstaussaat

Wandern und Schauen: der weiße Krokus blüht

Von weitem wirken sie oft wie letzte Schneefelder: die weißen Krokusse – Crocus verna subsp. albiflora – blühen, jedenfalls in Tallagen der Allgäuer Berge auf knapp 900 Meter Höhe. In höheren Lagen dauert es noch eine Weile. Trotz des Namens finden sich auch blauviolette und gestreifte Blüten zwischen den zarten weißen Blumen.

Auch noch winzige zartgelbe Schlüsselblumen – Primula eliator – wagen sich heraus – im geschützten Garten stehen sie schon in voller Blüte, aber übers freie Feld fegt trotz warmer Temperaturen ein kalter Wind. Die Buschwindröschen – Anemone nemorosa -, die sich zu früh herausgewagt hatten, litten unter den eisigen Frostnächten: minus 12 Grad halten auch die kältegewohnten Frühblüher nicht unbeschadet aus.

Am Rand eines kleinen Feuchtgebiets steht noch das Schilf – Phragmites australis – vom letzten Jahr. Bald wird es zusammenbrechen und frischem Grün Platz machen. Glasklares Wasser eilt im Bach vorüber und gibt den Blick frei bis auf den Grund – ich liebe das Spiel des Wassers über den bunten Steinen.

Ein Maulwurf ist schon aktiv und hat frische Erdhügel aufgeworfen. Und gleich daneben hat offenbar ein Fuchs zahlreiche Mäusegänge aufgegraben, nicht gerade zur Freude des Landwirts.

Am sonnigen Hang leuchtet das Scharbockskraut – Ranunculus ficaria – in kräftigem Gelb, und sonnengelb hat ein allererster Löwenzahn – Taraxacum officinale – schon seine Blüte geöffnet. Wie gut, dass wir trotz Corona spazieren gehen dürfen: im Frühling gibt es täglich Neues zu entdecken, auch auf einem ganz unspektakulären Feldweg, auf dem der Hund und ich fast immer allein sind. 06. 04. 2020

 

Garten am Alpenrand: Gestern grün, heute weiß

Gestern grün, heute weiß: es hat mal wieder geschneit. Damit setzt der Frühling fort, was der Winter begonnen hat: warme Sonnentage wechseln mit Frost und eisigem Ostwind. Die Lenzrose – Helleborus orientalis -lässt sich von diesem Wechselspiel nicht stören und blüht wunderschön weiter. Ich liebe auch die Veilchen – Viola odorata -, die mit ihrem Duft und ihrem tiefen Blau den Zauber des Frühlings spüren lassen.

Die Himmelschlüssel – Primula eliator – unter den noch laublosen Apfelbäumen nutzen jeden Sonnenstrahl zur üppigen Blüte. In einer anderen Gartenecke scheinen sich Wildpflanzen und Gartenprimeln zu mischen zu einer Vielfalt an Formen und Farben von Hellgelb bis zu dunklem Purpur. Auch das Scharbockskraut – Ranunculus ficaria – blüht schon und damit ist die kurze Erntezeit vorbei. Stattdessen ergänzen zarte Löwenzahnblättchen und die ersten Röhren der Winterheckenzwiebel den Bärlauch – Allium ursinus -, der morgens frisch gepflückt aufs Frühstücksbrot kommt.

Der Bärlauch hat zum Glück nur wenig unter den letzten scharfen Frostnächten gelitten, auch der Neuschnee wird ihm nicht schaden. Aber beim tränenden Herz sind bei minus 12 Grad die schon großen Blätter erfroren, zum Glück nicht alle. Erfahrungsgemäß wird es nachtreiben. Die Birnenknospen am Spalier wollen sich auch schon öffnen, aber ich hoffe, dass sie sich noch Zeit lassen, bis es dauerhaft wärmer wird. 30. 03. 2020

Garten am Alpenrand: wilder Frühling

 

Nicht nur Tulpen und Narzissen stehen in voller Pracht, auch in den wilden Ecken kann ich täglich etwas Neues entdecken. Hier zeigt sich der Frühling in Blau und Gelb. Ganz zart ein kleiner, feinstieliger Ehrenpreis mit dem hübschen lateinischen Namen Veronica filiformis. Als Kinder haben wir Regenblümchen dazu gesagt, weil es angeblich regnet, wenn man sie abpflückt. In kräftigerem Blau zeigen sich Gundermann und kriechender Günsel und rosaviolett der Seidelbast.

 

Vielfältig auch die Gelbtöne: die Schlüsselblumen nutzen die blattlose Zeit unter dem Apfelbaum, wo sie im Frühling noch ausreichend Licht bekommen. Das Scharbockskraut glänzt in kräftigem Gelb und der Löwenzahn lockt mit seinen Riesenblüten verschiedene Besucher an.

 

 

Erstaunt bin ich über eine Kratzdistel, die vor ein paar Jahren prächtig im Garten stand, dann aber offenbar Pause machte bis zu diesem Frühjahr. Jetzt kündigt eine kraftvolle Rosette am Boden an, dass sie wieder wachsen will. Ganz zierlich, kaum größer als zehn Zentimeter, steht dagegen eine frühe Segge im Gras, wohl die Frühlingssegge. 20. 4. 2019

 

Lieblingsrezepte: Frühlings-Frühstücksbrot

 

Endlich ist es wieder soweit: der Bärlauch kann geerntet werden und auch ein paar zarte Löwenzahnblättchen und Scharbockskraut finden sich schon im Garten (Scharbockskraut vor der Blüte ernten!). Der Schnittlauch war zwar heute Morgen wieder weiß überzuckert, aber die (hoffentlich) letzten Schneeschauer schaden den Kräutern nicht mehr, so lange die Nachttemperaturen nicht zu tief sinken. Der erste Gang führt mich jetzt morgens in den Garten und auf den Balkon, um Kräuter für mein Lieblings-Frühstücksbrot zu schneiden: Ziegenfrischkäse, Quark oder Hüttenkäse mit frisch geernteten Kräutern – es gibt nichts Besseres! Später kommen noch Kresse, Wiesenschaumkraut oder bitteres Schaumkraut dazu, auch Spitzwegerich, Gänseblümchen und Sauerampfer, aber davon ist noch nichts zu finden. Winterheckenzwiebeln und Luftzwiebeln will ich noch ein paar Tage wachsen lassen, bevor auch sie das Kräuterfrühstück bereichern. 05. 04. 2019

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Lieblingsrezepte: Der Bärlauch kann geerntet werden

Mein Bärlauch-Kräuter-Frühstücksbrot

In den letzten zwei Tagen ist der Bärlauch in die Höhe geschossen. Die ersten frühen Blättchen hatten noch Frost abbekommen, aber jetzt kann geerntet werden. Der erste Gang noch vor dem Frühstück führt in den Garten: der Hund muss auch raus und ich hole mein Frühstück: ein paar Bärlauch-Blätter und was der Garten sonst noch an Kräutern hergibt. Es ist noch nicht viel, aber genug für mein Frühstücksbrot. Heute Morgen habe ich ein paar noch niedrige Schnittlauchröhrchen gefunden, dazu Winterheckenzwiebel und Luftzwiebel, Löwenzahn, Scharbockskraut (vor der Blüte ernten) und Pimpinelle. Die Pimpinellen-Blättchen werden vom harten Stängel abgestreift, die anderen Kräuter gehackt und mit einem halben Becher Joghurt vermischt (für eine große Brotscheibe). Statt Joghurt kann es auch Quark, Hüttenkäse oder besonders fein Ziegenfrischkäse sein. Dazu ein gutes Roggenbrot mit Butter. Fertig. Für mich gibt es kein besseres Frühlings-Frühstück!

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