Garten am Alpenrand: Regentropfen

Regentropfen verleihen der Natur einen ganz eigenen Reiz. Sie sind das Lebenselixier für die Pflanzen, alles schießt gerade in die Höhe. Aber inzwischen sind im Garten alle Regentonnen voll und die Sonne hat sich in den letzten Wochen allzu rar gemacht, nach wenigen Tagen war wieder Schluss mit der Wärme.

Endlich blüht die Quitte, vier Wochen später als im Vorjahr. Da war sie zu früh und Spätfröste ließen die Fruchtansätze erfrieren. Heuer warten Quitte und Erdbeeren schon wieder auf die Bienen.

Ob Zwei- Vier- oder Sechsbeiner: was nicht hinausmuss, versteckt sich. Nur die Schnecken lieben die Feuchtigkeit. Die vor Nässe schweren Fliederdolden neigen sich zur Erde und die Pfingstrosen-Blüte lässt weiter auf sich warten.

Die Rambler-Rose möchte auch blühen, während die Edelrosen noch nicht einmal Knospen angesetzt haben und stattdessen zum Kälteschutz rote Blätter zeigen.

Ein paar Sonnenstrahlen wären schön und trotzdem genieße ich die frische, klare Luft nach dem Regen. 07.06.2021

Garten am Alpenrand: Endlich fliegen die Bienen

Berg-Flockenblume (Centaurea montana) mit Biene

Die Honigbienen fliegen wieder im Garten. In den letzten Wochen haben sie sich rar gemacht, es war zu kalt. Zum Glück waren die Hummeln und einige Wildbienen und Fliegen schon fleißig, so dass die frühen Apfelsorten hoffentlich gut befruchtet sind. Die späten Sorten wie „Prinz Albrecht von Preußen“ und „Geheimrat von Oldenburg“ blühen noch und auch die Erdbeeren warten auf Bestäuber.

Apfelblüte
Botanische Wildtulpe „Lilac Wonder“

Die letzten Tulpen haben die Kelche geöffnet, darunter die aparte botanische Wildtulpe „Lilac Wonder“. Leider sind von zehn Zwiebeln nur drei zur Blüte gekommen. Ebenfalls neu gesetzt und schon ein Insekten-Magnet ist der Zierlauch „Purple Sensation“.

Zierlauch „Purple Sensation“
Blattwespe aus der Familie Tenthredinidae

Ein unbekanntes Insekt im Blumenbeet entpuppte sich als Echte Blattwespe aus der Familie Tenthredinidae, vielleicht eine Monostegia abdominalis. Danke Jeffrey Anax und Otto Schreiber für die Bestimmung. Die Futterpflanze, ein Pfennigkraut (Lysomachia nummularia) wächst jedenfalls in der Nähe. Die Kälte in April und Mai hat im Garten eine Wachstumspause gebracht, bei den Radieschen im Hochbeet ebenso wie bei den Rosen und den Stauden.

Hochbeet Ende Mai
Flieder (Syringa vulgaris)

Immerhin konnte ich heute das allererste Radieschen ernten! Senfblatt, Dill und roter Rucola säen sich im Hochbeet jedes Jahr von selbst aus, was ich praktisch finde. Was zu dicht wächst, wird aufgegessen. Die Pfingstrosenknospen sind noch winzig und der Flieder möchte endlich blühen.

Tränendes Herz
Akelei

Unbeeindruckt vom Wetter ist die Akelei in den letzten Tagen in die Höhe geschossen und das Tränende Herz zeigt sich nach einem frühen Frostschaden in voller Blüte. Robust wie immer blühen die wilden Gartenbewohner wie die rote Lichtnelke (Silene dioica). 29. 05. 2021

Rote Lichtnelke (Silene dioica)

Garten am Alpenrand: Auf Kälte folgt Hitze

 

Von fünf Grad auf fast 25 Grad – der Temperatursprung ist enorm, auch nach den Eisheiligen blieben Kälte und Regen und jetzt, seit wenigen Tagen, plötzlich Sommer: im Garten hat die Akelei die Herrschaft übernommen, der Flieder duftet und als letzter Obstbaum blüht die Quitte.

 

Die Prachtspiere zeigt sich in voller Pracht, eine erste Clematis-Blüte hat sich geöffnet – eine frühe Clematis alpina hat den Winter leider nicht überlebt – und für Blautöne sorgen Hasenglöckchen und Bergflockenblumen.

 

 

In den wilden Ecken habe ich eine dritte Art Ehrenpreis entdeckt – ich mag die lateinische Bezeichnung Veronica -nach dem feinstieligen und dem Gamander-Ehrenpreis die zart gestreiften Blüten der quendelblättrigen Veronica, die erst bei genauem Hinschauen ihren Zauber entfalten. Der Löwenzahn hat sich zur Pusteblume entwickelt und die rote Lichtnelke blüht immer noch. Für Gelbtöne sorgen Wiesenpippau sowie kriechender und scharfer Hahnenfuß. Im Nutzgarten hat die Kälte das Wachstum weiter verzögert, nur erste kleine Radieschen und Eiszapfen wandern auf das Frühstücksbrot. Und es gab den ersten Rhabarberkuchen! 05.06.2019

 

Garten am Alpenrand: Fliederduft in der Luft

 

Der ganze Garten duftet nach Flieder. So oft ich an den violetten Blütendolden vorbei komme, nehme ich eine Nase voll. Gegen Abend ist das Aroma besonders intensiv. Auch die Spiere blüht heuer besonders üppig. Und die Quitte hat sich – wie schon zuvor die Apfelbäume – überreich mit Blüten geschmückt, als wollten die Bäume uns für den frostbedingten Ausfall im vergangenen Jahr entschädigen. Die Apfelbäume haben bereits zahlreiche Äpfelchen angesetzt. Ein Stockwerk tiefer tanzt die Akelei im Wind. Sie verträgt sich farblich wunderbar mit dem tränenden Herz. Ein Stockwerk tiefer stehen die blauen Kerzen des Günsels (Ajuga reptans). Auch die Bergflockenblume hat ihre filigranen blauen Blüten geöffnet und erinnert an die zur Kinderzeit noch häufige Kornblume.

 

Hellblaue Seen im Garten bildet der Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), der vielen als Unkraut gilt, weil er unkontrolliert überall wuchert. Ich dämme ihn nur etwas ein, lasse ihn aber wie den Günsel als Bodendecker gewähren. Zum Ausrotten ist er viel zu hübsch. Auch vom kriechenden Hahnenfuß (Ranunculus repens) lasse ich einige Pflanzen stehen und freue mich über das kräftige Gelb der Blüten. Daneben wetteifern weiße Bärlauch-Blüten mit den ersten blühenden Erdbeeren. Der Garten – eine Farbsinfonie in Blau, Rosé und Weiß. 15. 5. 2018